Kooperieren können: ein „Must“ in Zeiten von New Work

von Birgit Wandrak in , , — November 2022
Immer öfter höre ich die Frage: „Welche Kompetenzen brauchen Mitarbeitende, die erfolgreiches Arbeiten in einer hybriden Arbeitswelt möglich machen?“
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Viele von uns erleben, dass ein Teil der Kolleg*innen remote und der andere Teil im Büro arbeitet. Um dabei den Informationsfluss zu gewährleisten, gilt es, die Abstimmungsprozesse und Kommunikation über die unterschiedlichsten Plattformen und Kanäle zu ermöglichen.

Wie ein Brennglas macht uns diese analog-virtuelle Zusammenarbeit deutlich, wie existenziell und elementar die Kooperationsfähigkeit für uns (geworden) ist. Einerseits, um schlicht persönlich auf täglicher Basis voranzukommen, aber auch – größer gedacht –, um über erfolgreiches Zusammenarbeiten die Unternehmensentwicklung zu gewährleisten.

Was versteht man unter „Kooperieren können“?

Der Kern der Kooperationsfähigkeit ist die Fähigkeit eines Menschen, sich mit anderen schnell und direkt zusammenzuschließen und gemeinsam zu arbeiten.

Dazu gehört, dass man miteinander nach der Lösung einer Aufgabe oder eines Problems sucht oder ein Ziel vor Augen hat, das man gemeinsam verfolgt – über Hierarchiegrenzen hinweg, virtuell, analog, international und auch jenseits der eigenen Organisation.

Kooperation gelingt, wenn die Interessen aller Beteiligten angemessen berücksichtigt werden.

Als menschliche Schlüsselkompetenz ist „Kooperieren können“ Trumpf, denn Kooperationsfähigkeit liegt noch weit vor Fähigkeiten wie Selbstreflexionsvermögen, persönliche Resilienz, emotionale Intelligenz, Konfliktfähigkeit, kognitive Agilität, Mut zur Entscheidung oder Gewissenhaftigkeit. Zu diesem Ergebnis kamen beim Talentor Future Lab 2022 in Kooperation mit dem FASresearch Institut auch die teilnehmenden Geschäftsführer*innen und HR-Leiter*innen der Life-Science-Branche.

Höchst erfreulich ist, dass „Kooperieren können“ weder ein Talent erfordert noch angeboren sein muss:

Kooperationsfähigkeit, mit dem entsprechenden Bewusstsein dafür, kann erlernt, trainiert und weiterentwickelt werden.

Wie verhalten sich Menschen, die kooperieren können? Hier einige Beispiele: Sie sind bereit, den eigenen Standpunkt zu ändern, wenn dadurch ein guter Kompromiss oder eine Win-win-Situation erzielt werden kann. Sie meiden Alleingänge, wenn eine Kooperation mit Kolleg*innen sinnvoller erscheint. Sie teilen bewusst (ihr) Wissen mit Kolleg*innen. Sie denken als „Wir“ und als Team. Daraus ergibt sich ein klarer „Auftrag“ an die „Leaders for tomorrow“ als Führungskräfte und als Kolleg*innen.

Hand aufs Herz: Wie schätzen Sie sich selbst ein? Ist „Kooperieren können“ (bereits) eine Ihrer Schlüsselkompetenzen?

Die Kolumne ist in PharmAustria 03/2022 erschienen.

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Birgit Wandrak

Senior Consultant