a3BAU: Fachkräftemangel – Intensiver Wettbewerb um die besten Köpfe im Bauwesen
Wir haben hier einige Highlights aus dem aktuellen a3BAU-Bericht für Sie zusammengefasst:
Matthias Dietrich, Executive Director Industrial & Construction Talentor Austria – Executive Search & HR Consulting, sieht vor allem in klassischen Bereichen Projektleitung, Bauleitung, Architektenberatung und im Vertrieb eine starke Nachfrage: „Bei Letzterem sind es vor allem Vollblut-Vertriebspersönlichkeiten, die in der Lage sind, Kaltakquise zu machen.
Darüber hinaus verzeichnen wir eine steigende Nachfrage bei zukunfts- und wachstumsorientierten Stellen wie beispielsweise Head of Innovation oder Leitung Mergers & Acquisition. Das zeigt, dass der Bausektor in Österreich trotz vieler Unkenrufe auf einem guten Weg ist:
"Es gibt zahlreiche innovative Konzerne und KMU, die auf moderne Technologien, Automatisierung und zeitgemäße Arbeitsmodelle setzen und dafür die passenden Führungspersönlichkeiten und Fachkräfte brauchen.“
Gerade bei der Besetzung von Führungspositionen gilt: „Hire character, train skills“, so Dietrich: „Soll heißen: Fachkompetenzen sind erlernbar, es kommt auf die Persönlichkeit, die Werte und das richtige Mindset der Kandidat*innen an. Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang der „Cultural Fit“ zwischen Unternehmen und Kandidat*in, d. h. dass die Vorstellungen der neuen Mitarbeiter*innen und die Unternehmenskultur zusammenpassen.
Daher analysieren wir in den Talentor Future Labs gemeinsam mit Branchen-Expert*innen, welche Soft Skills Führungskräfte brauchen, um zukünftig erfolgreich zu sein.
Dabei hat sich gezeigt, dass drei Leadership-Skills – gerade in herausfordernden Zeiten, wie wir sie derzeit erleben – am dringendsten benötigt werden: Emotionale Intelligenz, Selbstreflexionsvermögen und Kooperationsfähigkeit. Und wir gehen davon aus, dass diese menschenorientierten Führungsqualitäten angesichts der zunehmenden Automatisierung und Digitalisierung weiter an Bedeutung gewinnen werden.“
Die Wunderlösung für Unternehmen gibt es nicht, es müssen mehrere Maßnahmen zusammenspielen, so Dietrich: „Angefangen beim Employer Branding, bei dem es darum geht, das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren. Darüber hinaus braucht es neben einem angemessenen Gehalt möglicherweise weitere Benefits, um als Arbeitgeber überhaupt in Frage zu kommen. Diese können von Mensch zu Mensch aber recht unterschiedlich ausfallen. Ganz wichtig ist das Bewusstsein, dass es mit der Unterzeichnung des Dienstvertrags nicht getan ist.
"Beim Onboarding bzw. später in der Zusammenarbeit und Kommunikation zeigt sich, ob sich der Recruiting-Aufwand gelohnt hat, oder ob der / die neue Mitarbeiter*in nach kurzer Zeit das Unternehmen wieder verlässt. Das ist dann übrigens die teuerste Form des Recruiting.“
Herzlichen Dank an a3BAU und Gisela Gary.
Der vollständige Artikel ist in a3BAU 03-04 2024 erschienen.
>>> Weiterlesen: Zum vollständigen a3BAU-Artikel "Fachkräftemangel", S. 12ff