Wie steht es um Ihr Netzwerk?

Im letzten Jahrzehnt haben sich Netzwerke zusehends (auch) in den digitalen Raum verlagert: Dank Internet, Social Media etc. ist es viel einfacher geworden, auch über weite Distanzen und mit einer großen Anzahl an Menschen „befreundet“ zu sein.

Über die Qualität der Beziehungen sagt das freilich wenig bis gar nichts aus. Denn die simple Logik dahinter produziert eine Reichweite, die ausschließlich vom Betreiber der Plattform monetarisiert wird und nur in Ausnahmefällen auch dem bzw. der Einzelnen zugutekommt.

Darüber hinaus sind digitale Netzwerke kein Ersatz für zwischenmenschliche Interaktion und führen bei einem dauerhaften Abtauchen in diese Scheinwelt zum Verlust der Konfliktfähigkeit, einer der wesentlichen Voraussetzungen für gute Zusammenarbeit.

Warum? Weil es immer um die Beziehung und um die Interaktion mit anderen Menschen geht, die sich durch ihre individuelle Persönlichkeit, Erfahrung und Denkweise auszeichnen. Unser Netzwerk wächst, wenn wir neue, interessante Menschen kennenlernen und eine Beziehung zu ihnen aufbauen. Oder es schrumpft, wenn wir Beziehungen nicht mehr pflegen – aus welchem Grund auch immer.

Damit sind wir bei der wesentlichen Voraussetzung eines funktionierenden Netzwerks. Nämlich tragfähige, d.h. belastbare Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen – und dabei geht es vor allem um Vertrauen und ein ausgeglichenes Beziehungskonto.

Durch aktives Zuhören, Unterstützung, Offenheit und Toleranz zahlen wir auf das Beziehungskonto ein. Umgekehrt heben wir vom Beziehungskonto ab, wenn wir mehr nehmen als geben und das gegenseitige Vertrauen schädigen.

Im Privaten wie im Beruflichen. Besonders offensichtlich ist das im Vertrieb, aber auch, wenn es darum geht, die richtigen Talente zu finden oder der eigenen Karriere innerbetrieblich den nötigen Spin zu geben.