Selbst- was?
Während Ersteres von Unternehmen und der Workforce sehr gut erfüllt wird, gibt es in puncto Selbstreflexionsvermögen noch Aufholbedarf. Was bedeutet das für Organisationen und Führungskräfte?
Es gilt auf Organisations- und Personenebene eine Unternehmenskultur zu etablieren, die Mitarbeiter*innen ausreichend Raum gibt, sich mit ihrem Verhalten auseinanderzusetzen.
Die konkreten Fragestellungen dazu:
- Gibt es genug Möglichkeiten, auch unangenehme Dinge anzusprechen?
- Gibt es Konsequenzen – und wenn ja, sind diese eher konstruktiv oder destruktiv?
- Werden seitens der Führungskräfte Fehler angesprochen und Alternativen aufgezeigt?
- Gibt es Raum und Zeit für Reflexion?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich auch ein aktueller Artikel in „Der Standard“. Darin wird über Supervision gesprochen – nicht im Kontext des Sozialbereichs, sondern auf Unternehmensebene – und wie Führungskräfte dieses Instrument gewinnbringend für sich und ihre Mitarbeiter*innen nutzen (können).
„Nachdenken über die eigenen Handlungen“ als Möglichkeit der Reflexion, begleitend statt lösungsorientiert (wie etwa Coaching).
Unangenehme Gefühle auszuhalten – bei sich selbst, aber auch bei anderen – ist schwierig. Daher werden sie im beruflichen Kontext oft vermieden. Doch durch Erfahrungen (vor allem negative) lernt und wächst man!
Als Führungskraft gilt es daher umso mehr, über die eigenen Handlungen nachzudenken – auch in der Rolle als „Vorbild“.
Um den eigenen Horizont zusätzlich von außen zu erweitern, empfiehlt sich beispielsweise Coaching und/oder Mentoring – unterschiedliche Ansätze mit effektiver Wirkung.
Und was bedeutet Selbstreflexion in Bezug auf Ihre Mitarbeiter*innen?
Bei Franklin Covey („Die 7 Wege der Effektivität“) lautet der 5. Weg: "Erst verstehen, dann verstanden werden":
"Nehmen Sie sich die Zeit, Probleme im Kern zu erfassen und ehrliches und präzises Feedback zu geben. So schaffen Sie eine Atmosphäre, in der Geben und Nehmen von Hilfestellung selbstverständlich ist.“
Was heißt das in der Praxis? Regelmäßige One-on-One-Gespräche abseits von täglichen To-dos, gelebte Fehler- und Feedback-Kultur, Vorbildfunktion (Stichwort: Integrität) und eine gute Portion Humor. ;-)
Die Kolumne ist in PharmAustria 02/2022 erschienen.