Quiet Quitting – was soll daran neu sein?

von Thomas Zembacher in , , — Dezember 2022
Die „innere Kündigung“ gibt es, seit Menschen arbeiten. „Dienst nach Vorschrift“ war und ist immer schon ein Problem von Unternehmen und öffentlichen Institutionen mit einem schlechten Betriebsklima. Die künstliche Aufgeregtheit der Social-Media-Blasen macht daraus einen Hype, der keiner ist.
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Die Arbeit ist Teil unseres Lebens, aber nicht das Leben selbst.

Produktivität kann sehr erfüllend sein – Erfolg ebenfalls. Aber wie immer ist es auch eine Frage der Balance. Laufend Überstunden zu machen oder dauerhaft die sogenannte „Extrameile“ zu gehen, ist für niemanden befriedigend.

Wurde einem in der Vergangenheit suggeriert, dass es ausschließlich darum gehe, durch „High Performance“ Karriere zu machen, so hat sich dieses Bild während Corona gewandelt und der „Purpose“ – die Sinnstiftung – ist in den Vordergrund getreten.

Aber Hand aufs Herz, das war davor auch schon wichtig. Zumindest für jene, die ein erfülltes Leben hatten, Berufliches und Privates trennen konnten und sich nicht dauerhaft der Selbstaufopferung ergeben haben.

Am Ende ist das alles ein Führungsproblem...

... denn wer achtsam mit seinem Team umgeht, vorausschauend lenkt und die richtigen Fragen stellt, der wird sich auch um die Lebensqualität seiner Mitarbeiter*innen kümmern.

Sie anleiten, wie man beruflichen Erfolg und Freizeit unter einen Hut bekommt. Sicher nicht mit der sektenhaften Vereinnahmung, wie manche Silikon-Valley-Buden dies tun, sondern mit Weitblick und exzellentem Leadership. Weg vom Mikromanagement, hin zu echtem Coaching, um Mitarbeiter*innen zu motivieren, Inspiration zu geben auf dem Weg zur Selbstbestimmtheit und einem gesunden Umgang mit der Arbeit. Egal, ob von zu Hause aus oder im Büro.

Nur so kann es gelingen, die besten Talente auf dem Markt zu gewinnen, zu halten und weiterzuentwickeln.

Die Kolumne ist in PharmAustria 04/2022 erschienen.

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Thomas Zembacher

Managing Director