Ich kann auch Neurochirurg.
Oder noch einfacher – je generischer das Jobprofil, die Stellenbeschreibung, desto einfacher die Suche für die KI und umso leichter das Match. Bei schwierigen Positionen mit speziellen Anforderungen an Ausbildung und Erfahrung (den sogenannten Hard Facts) und sich stetig wandelnden Soft Skills wie kognitive Agilität, Kooperationsbereitschaft, Mut oder einfach nur die gute alte Empathie oder Konfliktfähigkeit ist es (noch) nicht so einfach.
Dr. Harald Katzmair vom renommierten FASresearch Institut beobachtet im HR überhaupt einen „mimetischen Druck“ durch die Digitalisierung: „Es hat sich eine stereotype Vorstellung vom Digitalisierungsschub entwickelt, die Nachahmung und Schablonen hervorbringt.“ Eine durch digitale Instrumentarien erwirkte „Gleichmacherei“ beim Suchen und Besetzen von Vakanzen, was nur selten ein echter Benefit für die Entwicklung von Organisationen ist. Es unterstützt eher den „Stringenzfetisch“ mit Blick auf den Lebenslauf und selektiert immer nach biografischen Stereotypen und nicht nach Potenzial und Talent.
Wie aber komme ich zu den Talenten mit dem größten Potenzial? Auf welche Eigenschaften muss ich bei der Auswahl im Besonderen schauen und welche davon stärken das Gefüge meines Unternehmens und machen mich leistungsfähiger?
Simon Sinek sagt: „Hire character, train skills.“
Wenn Sie also Ihre „Leaders for Tomorrow“ suchen, dann achten Sie auf Menschen, die sich im Hier und Jetzt befinden, die gegenwärtig und präsent sind – das gibt Ihrem Team Orientierung und leitet es zu Höchstleistungen an.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen im Magazin PharmAustria, Ausgabe 3/2020.