Die Arbeitswelt im Umbruch: Talente sichern, Zukunft gestalten

Eine davon liegt in der demografischen Entwicklung: Die Bevölkerung altert, während die Geburtenrate stetig sinkt.
Es treten mehr Menschen in den Ruhestand, als neue Fachkräfte aus dem heimischen Bildungssystem nachrücken.
Zwar zeigen aktuelle Arbeitsmarkttrends eine Rekordbeschäftigung, allerdings hauptsächlich in Teilzeitstellen, die vor allem von Frauen und ausländischen Arbeitskräften besetzt werden.
Diese Entwicklungen treffen auf eine Zeit des globalen Wandels. Neben geopolitischen Krisen prägt der digitale Umbruch – beschleunigt durch die rasante Verbreitung künstlicher Intelligenz (KI) – unsere Arbeitswelt tiefgreifend. Doch was bedeutet das für den Arbeitsmarkt und die Unternehmen? Und wie können wir die demografische Lücke schließen?
Vom Gehalt zum Purpose: Die neue Arbeitswelt der Beschäftigten
Der Wandel macht sich nicht nur in technologischen Fortschritten, sondern auch in den Erwartungen von Arbeitnehmer*innen bemerkbar. Während für frühere Generationen ein sicherer Arbeitsplatz höchste Priorität hatte, rücken Themen wie Sinnhaftigkeit der Arbeit, Selbstverwirklichung und Freizeit stärker in den Fokus. Mobiles Arbeiten, das bereits bei den Millennials und der Generation Z eine wichtige Rolle spielt, wird für die Generation Alpha wohl selbstverständlich und kaum noch nennenswert sein. Und trotz dieser Verschiebungen erlebt ein Aspekt sogar ein Revival, nämlich die Bedeutung eines guten Gehalts.
Unternehmen müssen daher ein Gleichgewicht zwischen den neuen Bedürfnissen und den klassischen Erwartungen schaffen, um attraktiv für alle Generationen zu sein.
Generation Zukunft: Wie Unternehmen den Wandel in Führung, Technologie und Kultur meistern
Die beschriebenen Veränderungen stellen Unternehmen vor mehrere Herausforderungen
- Ansprache neuer Generationen: Arbeitskräfte der jüngeren Generationen erwarten flexible Arbeitsmodelle, sinnstiftende Tätigkeiten und moderne Unternehmenskulturen.
- Digitalisierung und KI-Kompetenz: Die Einführung und der Ausbau digitaler Technologien, insbesondere KI, erfordert nicht nur Investitionen, sondern auch ein Umdenken in den Kompetenzen und Aufgabenprofilen der Mitarbeitenden.
Nachbesetzung von Führungspositionen: Mit der Pensionierungswelle älterer Führungskräfte müssen Nachfolgende neben fachlicher Kompetenz insbesondere Soft Skills wie emotionale Intelligenz, Anpassungsfähigkeit und Resilienz (Stichwort: Antifragilität) mitbringen.
Vom Mangel zur Stärke: Wie wir die Arbeitswelt von morgen sichern
Um die demografische Lücke zu schließen und den Fachkräftemangel zu mindern, bedarf es gezielter Maßnahmen auf mehreren Ebenen:
- Attraktivierung von „Do-It“-Jobs: Durch bessere Arbeitsbedingungen, faire Vergütung und gezielte Weiterbildung können die so genannten „Do-It“-Berufe (Lehrer*innen, Kindergärtner*innen, Pfleger*innen, Tischler*innen,…) aufgewertet und sowohl junge Talente als auch erfahrene Arbeitskräfte langfristig gewonnen werden.
- Ausbau der Kinderbetreuung: Eine bessere Kinderbetreuungsinfrastruktur kann mehr Eltern, insbesondere Frauen, eine Vollzeitbeschäftigung ermöglichen.
- Internationale Talentesuche: Durch die gezielte Ansprache und Rekrutierung ausländischer Talente können Unternehmen Expertise aus dem Ausland nutzen. Dazu bedarf es jedoch kooperativer Ansätze mit anderen Ländern, der Schaffung von Anreizen und dem Abbau bürokratischer Hürden. Österreich sollte außerdem verstärkt das Potenzial bereits zugewanderter Personen nutzen, indem Qualifikationen anerkannt und Entwicklungsmöglichkeiten geschaffen werden.
- Stärkung der Bildung: Eine an die aktuellen Herausforderungen des Lebens angepasste (Schul-)Bildung mit einem Fokus auf digitale Kompetenzen, einschließlich KI, ist essenziell, um den Nachwuchs auf die Anforderungen der Arbeitswelt von morgen vorzubereiten.
Fazit: Neue Strategien für die Arbeitswelt von morgen
Die Kombination aus digitalem und demografischem Wandel erfordert ein grundlegendes Umdenken in den Personalstrategien.
Erfolgreiche Unternehmen werden jene sein, die flexibel auf neue Anforderungen reagieren und gleichzeitig langfristige Lösungen zur Sicherung ihres Fachkräftebedarfs entwickeln. Dafür sind exzellente Führungskräfte nötig, die mit einem optimistischen und innovativen Mindset diese Veränderung einleiten und verantworten.