Trends der Arbeitswelt von morgen: Nina Sattlegger im aktuellen PharmAustria
Auszug: PharmAustria-Artikel "Trends der Arbeitswelt von morgen"
Für Nina Sattlegger, Senior Consultant Life Science & Healthcare bei Talentor Austria, ist die Pharmabranche in Bezug auf eine große Flexibilität hinsichtlich Arbeitszeit und Arbeitsort gut aufgestellt: "Die Pharmaunternehmen sind dabei, Lösungen zu finden, um mit diesen Trends der Zeit mitzugehen. Das beeinflusst auch die Gestaltung der Büros. Riesige Büroräume mit Großraumbüros für einzelne Teams wie Medical, Marketing etc. sind heute nicht mehr zeitgemäß, sondern die Büros werden heute vielmehr als ,Orte der Zusammenkunft‘ gestaltet, in denen man auch teamübergreifend zusammenarbeitet.“ Wichtig ist dabei, dass es Vereinbarungen gibt, wann man sich gemeinsam im Büro trifft.
„Auch wenn man jetzt von manchen Unternehmen hört, dass sie die Mitarbeiter*innen wieder zurück an den Büroarbeitsplatz beordern, ist hybrides Arbeiten mit einem gewissen Ausmaß an Homeoffice bzw. Mobile Office in der Pharmabranche gekommen, um zu bleiben."
Entwicklung zu „Shared Leadership“
Sattlegger ist überzeugt, dass es bei Führungskräften heute darum geht, zu empowern und bestmöglich zu unterstützen, die gewünschte Leistung zu erbringen. Zusammenarbeit auf Augenhöhe, losgelöst von hierarchischem Denken, eine starke Vertrauenskultur und eine Vorbildwirkung der Führungskräfte – auch im Hinblick auf die Balance zwischen Arbeit und Freizeit – sind in ihren Augen wichtige Kriterien des zukünftigen Führungsstils.
"Die Arbeitswelt von morgen wird von Digital Leadern gestaltet werden, also von jenen, die aktiv Veränderungen wie z.B. neue digitale Entwicklungen identifizieren, bewerten und umsetzen."
Partizipation und Selbstbestimmung
Laut Nina Sattlegger wollen Mitarbeiter*innen heutzutage spüren, dass sie etwas bewegen und selbstbestimmt arbeiten können:
„Dafür braucht es eine Speak-up-Kultur in den Unternehmen. Das heißt, Führungskräfte von heute müssen eine Unternehmenskultur schaffen, in der die Mitarbeiter*innen auch sensible Themen offen und ohne Angst vor negativen Auswirkungen ansprechen können. So können sich die Mitarbeitenden einbringen und ihr volles Potenzial entfalten.“
Ein moderner Führungsstil sei dabei unerlässlich, ist sie überzeugt. Hierarchische Strukturen und ein hierarchischer Führungsstil sind in ihren Augen nicht mehr zeitgemäß.
Teilzeitmodelle und Jobsharing
Nicht nur der Führungsstil wandelt sich, auch die Haltung, Mitarbeiter*innen in Teilzeit könnten keine Führungspositionen übernehmen, kann heute als überholt angesehen werden. "Führungskräfte in Teilzeit sind derzeit noch selten, aber sie kommen in der Arbeitswelt immer öfter vor, auch in der Pharmaindustrie. Und es werden mehr werden", prognostiziert Sattlegger.
Karriere anders definieren
Sattlegger ist überzeugt, dass die klassische Karriereleiter ausgedient hat: "Es wird nicht mehr darum gehen, schnellstmöglich eine höhere Stufe im Unternehmen zu erreichen – nicht zuletzt, weil sich der hierarchische Aufbau zunehmend auflöst. Karriere wird in Zukunft anders definiert werden: Es wird Aufgaben geben, die zur Lebenssituation der einzelnen Person passen – das bringt großes Engagement mit sich!"
Die gefragten Skills und Mindsets
Und was braucht die Arbeitswelt von morgen von ihren Mitarbeiter*innen?
"Emotionale Intelligenz wird sicher weiter an Bedeutung gewinnen. Es geht darum, die Gefühle von anderen und die eigenen zu verstehen und entsprechend zu handeln. Dies ist erforderlich, um optimal kooperieren zu können."
Zudem braucht es in ihren Augen eine zunehmend hohe Digitalkompetenz, um mit der digitalen Transformation zurechtzukommen: "Man muss sowohl im realen als auch im digitalen Raum agieren können. Das ist für viele Menschen eine Herausforderung, bei deren Bewältigung Führungskräfte unterstützen müssen." Und natürlich geht es auch um Performance, um Leistungserbringung. Sattlegger: "Es braucht ein gewissenhaftes Mindset und die Zuverlässigkeit, dass Aufgaben in einem bestimmten Zeitfenster erledigt werden."
Herzlichen Dank an Nicole Gerfertz-Schiefer und MedMedia!