Drum prüfe, wer sich (ewig) bindet?!
Nina Sattlegger, Executive Director - Life Science & Healthcare, Talentor Austria
Eine sich durch den technologischen Fortschritt verändernde Arbeitswelt ist, gepaart mit den Bedürfnissen und Erwartungen der Generationen Y & Z, ein Faktor, den es in puncto Mitarbeiterbindung zu berücksichtigen gilt. Konkret bedeutet dies:
Mitarbeiterbindung gehört strategisch verankert, in Einklang gebracht mit Unternehmenszielen und -werten sowie top-down gelebt.
Wer damit nur auf vermehrte Fluktuation reagiert, schießt am Ziel vorbei.
One fits all? – Wohl eher nicht. Es gibt (leider) keinen Maßnahmenkatalog, der sich auf jedes Unternehmen 1:1 übertragen lässt. Retention Management erfordert eine genaue Analyse, basierend auf Daten und Fakten, abhängig von der Zielgruppe. Nach Erhebung von (De-)Motivationsfaktoren können Maßnahmen entwickelt werden – stets mit dem Zielbild: Wen will ich mit welchen Maßnahmen adressieren – und warum? Klingt komplizierter, als es ist, bringt aber auf lange Sicht den größeren Mehrwert.
Hauruckaktionen können auf Dauer mehr schaden als nützen und decken lediglich Maßnahmen ab, die gerade „in“ sind, aber möglicherweise nicht die eigentlichen Interessen Ihrer Zielgruppe adressieren. Auch müssen sie im Einklang mit der Kultur des Unternehmens stehen: Ein Traditionsbetrieb mit „Anwesenheitskultur“ braucht etwas anderes als das Tech-Start-up mit flexiblen Arbeitszeiten einer „work from everywhere policy“.
Kommunikation und Sichtbarkeit der Maßnahmen sind entscheidend.
Transparenz beginnt idealerweise schon in der Konzeption, spätestens in der Umsetzung der Maßnahmen. Hier kommt der (Personal-)Marketingabteilung eine wichtige Rolle zu. Und last but not least: regelmäßige Evaluierung der Maßnahmen und gegebenenfalls Anpassung der Strategie – sei es aufgrund von geänderten Rahmenbedingungen (außen und innen) oder Feedback.
Führungskräften kommt dabei die wichtigste Rolle zu.
Sie agieren als Botschafter, Vorbild und Treiber für diese Maßnahmen. Mit emotionaler Intelligenz, der Fähigkeit, kooperieren zu können, und Selbstreflexionsvermögen tragen sie dazu bei, ein inspirierendes Arbeitsumfeld zu schaffen, Anerkennung zu zeigen sowie Rahmenbedingungen zu setzen, damit sich Mitarbeiter*innen zu #LeadersForTomorrow weiterentwickeln können.
Die Kolumne ist in PharmAustria 01/2024 erschienen.