3 Fragen an Elgar Schnegg, General Manager, Teva Austria / Ratiopharm
Elgar Schnegg, General Manager, Teva Austria / Ratiopharm
1. Wo sehen Sie 2024 die größten Herausforderungen für Ihr Unternehmen und die Life Science Branche im Allgemeinen?
„Unser zentrales Anliegen ist es, die Lieferfähigkeit unserer Produkte in Österreich sicherzustellen. Die Rahmenbedingungen sind in den letzten Jahren leider immer schwieriger geworden. Die größte Herausforderung sind die sinkenden, unrentablen Preise für Generika. Zusätzlich erhöhen steigende Kosten und wachsende regulatorische Anforderungen den Druck und machen es immer schwieriger, die benötigten Medikamente wirtschaftlich rentabel zu produzieren und zu vertreiben. Aktuell sind rund 600 Medikamente in Österreich nicht in ausreichender Menge verfügbar, darunter dringend benötigte Antibiotika und Schmerzmittel.
Um eine nachhaltige Arzneimittelversorgung sicherzustellen, braucht es angemessene Investitionen und faire Preise für Generika. Für diese wirtschaftlichen Zusammenhänge und Notwendigkeiten der Branche gibt es bei den politischen Entscheidungsträgern derzeit leider zu wenig Verständnis. Im Vordergrund sollten nicht kurzfristige Preisreduktionen, sondern die langfristige Versorgungssicherheit in Österreich stehen.“
2. Welche Skills und welches Mindset brauchen Führungskräfte und ihre Teams im Zeitalter der Digitalisierung, bzw. spielt die Anwendung der KI schon eine Rolle in Ihrem Unternehmen?
„Offenheit, Flexibilität und Agilität sind die „Must-Haves“ angesichts der raschen technologischen und gesellschaftlichen Veränderungen. Darüber hinaus ist ein digitales Verständnis mittlerweile in nahezu allen Bereichen notwendig. Dazu gehört auch, die Möglichkeiten und Grenzen der digitalen Technologien und Künstlichen Intelligenz zu kennen, um sie verantwortungsvoll einsetzen zu können.
Die Nutzung von KI und datenbasiertem Entscheiden wird immer wichtiger, um bessere, d.h. fundiertere, Entscheidungen zu treffen und unsere Effizienz stetig zu erhöhen. Wir sind dabei, diese Technologien zu implementieren und auszurollen, um den wachsenden Anforderungen in unserer Branche gerecht zu werden.“
3. Was raten Sie neuen Mitarbeiter*innen beim Start in einer neuen Position?
„Um in einer neuen Position erfolgreich zu sein, braucht es v.a. ein Mindset des Lernens, des Experimentierens, des Mutes und der Begeisterung für die neue Herausforderung.
Was zählt, ist neugierig zu sein, Fragen zu stellen und dazuzulernen. Die neue Aufgabe ist eine großartige Chance, das eigene Wissen zu erweitern und neue Fähigkeiten zu entwickeln. Darüber hinaus braucht es Mut, um eingesessene Strukturen und Abläufe zu hinterfragen und neue Wege zu gehen. Das funktioniert nicht immer auf Anhieb. Aber dann heißt es, sich nicht unterkriegen lassen und aus Fehlern lernen.“